Entgegen der allgemeinen Wahrnehmung sind Umweltpolitik und ökologisches Denken nicht nur mit toleranten Lebensweisen und einem emanzipatorischen Demokratieverständnis verbunden: Rechte Akteur*innen engagieren sich für den „Heimatschutz“, belegen Kurse für Permakultur, wehren sich gegen atomkraft und Gentechnik und gründen eigene Ökodörfer. Und nun?
Die Grenzen zwischen den politischen Lagern verschwimmen bei näherer Betrachtung deutlich: Viele Forderungen der „grünen Braunen“ decken sich oberflächlich mit denen von Naturschutzorganisationen oder Ökodorfinitiativen. Dies ermöglicht rechtsextremen Akteur*innen zum einen Sprungbretter in solche Bewegungen oder bietet ihnen zumindest unverdächtige Anschlusspunkte zur Mitgliederwerbung oder zur schleichenden Verbreitung ihres Gedankengutes. Darüber hinaus ist und war die Natur stets ein konsequenter Grundpfeiler faschistischer Ideologien.
Das Wochenende bietet einen kritischen Einführungsworkshop in moderne und historische Verknüpfungen des deutschen Naturschutzes mit extrem rechten Ideologien und eröffnet aktuelle Einsichten und Informationen zur Bedeutung der Natur bei den sogenannten „Neuen Rechten“ und modernen völkischen Strömungen.
Das Seminar versetzt die Teilnehmer*innen in die Lage, demokratiefeindliche und menschenverachtende Ideologien und Akteur*innen im Bereich Natur- und Umweltschutz zu identifizieren, bietet Methoden von Argumentationstrainings gegen rechts und schließt mit Raum für persönliche Reflexion und Standortbestimmung ab.
Das Seminar wird veranstaltet in Kooperation mit FARN (Fachstelle für Radikalisierungsprävention und Engagement im Naturschutz) und der KURVE Wustrow – Bildungs- und Begegnungsstätte für gewaltfreie Aktion e.V. (www.kurvewustrow.org).